Erläuterung und Zeitungsbericht von 1995
Quelle des unten angefügten Zeitungsberichts: DK / GZ-kog |
Auf den unten angehängten Zeitungsbericht bin ich von einem Bekannten aufmerksam gemacht worden. Es ist sehr interesant zu lesen, welche Gruppierung dazu welche Einstellung hatte. Ich halte es für notwendig diese persönlichen Einstellungen der Stadträte, welche damals mit der Entscheidung konfrontiert waren, auf der Seite der CDG darzustellen.
Bemerkenswert finde ich, daß meine Vorgänger von der CDG der gleichen Meinung waren und dies damals auch (siehe Zitate) vehement dargestellt haben. So denke ich darüber: Es wird zwar an vielen Stellen Bauland ausgewiesen. Gut geeignete Stellen können aber nicht erschlossen werden, weil die Grundeigentümer eine Beteiligung zu den Bedingungen des EHM ablehnen. Zu den 40% des an die Stadt zu einem günstigen Preis "verkauften" Flächenanteils kommen noch etwa 30% bis 40% Abzug für öffentliche Flächen. Dei Reaktion der Besitzer ist somit verständlich. Das Modell ist geradezu ein "Bereicherungsmodell" für die Stadt. Es erschließt sich hier eine sehr gute Einnahmequelle und das über die entstehenden Kosten hinaus. Somit kann nach Vollendung eines Baugebietes regelmäßig festgestellt werden - "Es ist wieder ein hübsches Sümmchen übrig geblieben ...! Was ich nicht vestehe ist, warum dieses Geld nicht schon lange für notwenige Infrastrukturmaßnahmen, wie die ortsnahe Erschließung dieser Neubaugebiete verwendet wurde. Vielmehr wird der entstehende Verkehr der "drangeflickten" Wohngebiete immer nur auf die vorhandenen Straßen der Altgebiete geleitet. Die noch zu bauende Umgehungsstraße von Geisenfeld kann hier keine Abhilfe schaffen, da sie für diesen Zweck gar nicht gebaut wird. Die Umgehung ist nicht für den Quell-/Zielverkehr bestimmt, sie wird eine Kraftfahrstraße für den Fernverkehr. Das Problem des Innerortsverkehr wird somit überhaupt nicht entschärft. Die maßvolle Neuausweisung von Neubaugebieten ist bestimmt notwendig. Trotzdem darf die Bebauung von Baulücken und somit die Nachverdichtung nicht aus den Augen verloren werden. Bauwilligen darf niemals die Erlaubnis verweigert werden, wie in der Stadtratsitzung im Oktober 2012 bestätigt. Eine Erfassung der Baulücken wäre sehr sinnvoll, um sich einen Überblick zu verschaffen. Dazu wäre aber zu beachten, daß nur Baulücken vermittelt werden, die auch definitiv abgegeben werden wollen! Der Preis der Baugrundstücke ist angesichts der Nachfrage meiner Meinung nach sowieso zu gering. Der Quadratmeter kostet aktuell etwa 160 Euro, das hat er übrigens auch schon vor 15 Jahren gekostet. Alles ist teuer geworden, nur die Geisenfelder Bauplätze nicht. Der Preis bewegt sich angesichts der aktuellen Kostensteigerungen und der Nachfrage auf Ramschniveau. Alle ausgewiesenen Bauplätze sind in kürzester Zeit vergriffen. Sehr wichtig ist meiner Meinung nach die Tatsache, daß der Vorteil eines EHM-Bauplatzes, sollte man einen ergattern können, bei "nur" 25 Euro/m² liegt (160 zu 135 Euro/m²). Bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus-Bauplatz liegt der Vorteil für den Bauwerber dann bei etwa 15000 bis 20000 Euro. Der Bau eines Einfamilienhauses kostet aktuell etwa 400000 Euro (Bauplatz im EHM etwa 70000 Euro + schlüsselfertiger Baukörper + Außenanlagen etwa 330000 Euro). Der Vorteil aus dem EHM liegt somit gerade mal bei fünf Prozent. Wer darauf angewiesen ist, dem rate ich, mit dem Bauen erst gar nicht anzufangen. Resümee: Angesichts der erwähnten Zahlen (welche nachprüfbar sind) bereichert sich in erster Linie die Stadt Geisenfeld über das EHM am Eigentum der Grundstücksbesitzer. Der vermeintlich günstige EHM-Preis ist für die Stadt der Deckmantel um die eigentlich dem Grundbesitzer zustehenden Vorteile abzuschöpfen. Dass ein Vorteil für den Bauwerber vorhanden ist, das bestreite ich nicht. Die wahre "Wohltat" geht aber in den Säckel der Stadt. Daher muß sich die Stadt auf mittelfristige Sicht überlegen, wie sie für die weitere Entwicklung an diese oft notwendigen Flächen kommt. Mit dem EHM funktioniert das auf Dauer nicht! Wenn die Stadt bei dem Thema ehrlich ist, dann wird sie auf diese Aussagen reagieren müssen. Die Solidarität hat ihre Grenzen da, wenn Geschenke gefordert werden! Ich jedenfalls verlange so eine Vorgehensweise von meinen Mitmenschen nicht. Natürlich sehen das die "sozialen Bürger" anders, denn die Eigentümer haben ja "schon viel genug und können daher leicht was abgeben". Solche Menschen können leicht fordern. Diese Verteilungsmentalität erinnert mich an eine Staatsform, welche in der heutigen Zeit nicht mehr funktioniert. Unabhängig von der Summe, mit der jeder in seinem Leben umgeht - zu Verschenken hat keiner was! Als Grundstücksbesitzer bin ich ein Gegner der bestehenden Variante des Einheimischenmodells! |